Migräneprävention: Viele setzen auf Ergänzungsmittel und alternative Therapien| Allgemeines

Migräne ist eine weit verbreitete neurologische Erkrankung mit hoher Krankheitslast. Trotz bestehender medizinischer Empfehlungen nimmt ein großer Teil der Betroffenen keine vorbeugenden Medikamente ein. Die Rolle nicht-medikamentöser Ansätze in der Migräneprävention ist bislang wenig erforscht.

Methoden
Die Online-Befragung „Migraine in Aotearoa New Zealand“ wurde zwischen August und Oktober 2022 durchgeführt und umfasste 530 Teilnehmende mit Migräne. Abgefragt wurden der Einsatz von medikamentösen Präparaten zur Prophylaxe, Nahrungsergänzungsmitteln (z. B. Magnesium, Riboflavin, Coenzym Q10) sowie komplementären Verfahren (z. B. Meditation, Biofeedback, Yoga, Akupunktur).

Ergebnisse
Rund die Hälfte der Befragten nahm aktuell ein Nahrungsergänzungsmittel ein; 58 % nutzten eine komplementäre Therapie. Ebenfalls etwa die Hälfte verwendete eine medikamentöse Migräneprophylaxe. Ein Fünftel kombinierte alle drei Ansätze. Auch unter jenen ohne Medikamenteneinnahme griffen viele zu Alternativen: 44 % nutzten ein Supplement, 53 % eine komplementäre Methode. Häufige Gründe für die Absetzung nicht-medikamentöser Maßnahmen waren fehlende Wirkung oder hohe Kosten. Besonders großes Interesse bestand an schwer zugänglichen oder kostspieligen Verfahren wie Neurostimulationsgeräten oder Biofeedback.

Fazit
Nicht-medikamentöse Verfahren sind bei Migränebetroffenen weit verbreitet – oft in Kombination mit Medikamenten. Die eingeschränkte Wirksamkeit und hohe Kosten führen jedoch zu vielen Therapieabbrüchen. Ein besserer Zugang zu ergänzenden Therapien könnte die Behandlungsergebnisse verbessern, reicht allein jedoch nicht aus: Es besteht weiterhin Bedarf an wirksameren Migränebehandlungen.

Imlach F, Garrett S. 
Use of Non-Pharmacological Approaches for Migraine Treatment: Results from the Migraine in Aotearoa New Zealand Survey. 
J Clin Med. 2025 Jun; 14(12):4023