Langzeitstudie zeigt: Vitamin-D-Defizit begünstigt Kataraktbildung| Allgemeines

Katarakte zählen zu den häufigsten Ursachen für Sehverlust im Alter. Die Rolle von Vitamin D in der Entstehung dieser Linsentrübung wird seit Längerem diskutiert, doch bislang fehlten umfassende Langzeitdaten. Diese Studie untersuchte, ob niedrige Vitamin-D-Spiegel mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Katarakten verbunden sind.

Methoden
Die Analyse basierte auf Daten von über 442.000 Teilnehmenden der UK Biobank. Für die Langzeitbeobachtung wurden knapp 428.000 Personen ohne bestehende Katarakt überdurchschnittlich 10,8 Jahre nachverfolgt. Die Vitamin-D-Konzentration im Blut wurde bestimmt und ihr Zusammenhang mit dem Kataraktrisiko mithilfe statistischer Modelle untersucht.

Ergebnisse
Es zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Werten und einem erhöhten Risiko für die Linsentrübung. Besonders ausgeprägt war dieser Effekt bei Personen mit einem ausgeprägten Mangel (<25 nmol/L), die ein um bis zu 27 % höheres Risiko aufwiesen. Jüngere Erwachsene waren stärker betroffen als ältere. Höhere Vitamin-D-Spiegel hingegen gingen mit einem geringeren Risiko einher.

Fazit
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine unzureichende Versorgung mit Vitamin D das Risiko für Katarakt erhöht, insbesondere in jüngeren Altersgruppen. Eine frühzeitige Überwachung und gegebenenfalls Korrektur des Vitamin-D-Status könnte helfen, das Erkrankungsrisiko zu senken.

Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin D (Nationale Verzehrsstudie II 2008)
In der Altersgruppe ab dem 19. LJ. erreichen über die normale Ernährung 0 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung, weshalb den am schlechtesten Versorgten circa 19,2 µg Vitamin D fehlen. (DGE-Empfehlung: 20 µg/Tag)

Peng Y, Zhang Y, Kam KW, Ho M, Au SCL, Zhang X, Ng MPH, Ip P, Young AL, Pang CP, Tham CC, Chen LJ, Yam JC.
Association of serum 25-hydroxyvitamin D with cataract: a cross-sectional and longitudinal analysis of the UK Biobank. 
Br J Ophthalmol. 2025; bjo-2024-326716: doi:10.1136