Ernährungsstudie zeigt: Mehr lebende Mikroben – weniger metabolisches Risiko| Allgemeines

Der Einfluss lebender Mikroorganismen in der Ernährung – etwa durch fermentierte Lebensmittel – auf die Gesundheit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Eine aktuelle Analyse basierend auf Daten der US-amerikanischen NHANES-Studie (1999–2018) untersuchte, ob ein höherer Verzehr solcher Lebensmittel mit einer geringeren Häufigkeit des metabolischen Syndroms (MetS) und einer niedrigeren Sterblichkeit bei MetS-Patienten einhergeht.

Methoden
Insgesamt wurden Daten von 38.462 Personen ausgewertet. Die Teilnehmenden wurden basierend auf dem Gehalt lebender Mikroorganismen in ihrer Nahrung in drei Gruppen eingeteilt (niedrig, mittel, hoch). Für die Analyse wurden mittlere und hohe Aufnahmen zu einer Gruppe zusammengefasst. Die Diagnose MetS erfolgte gemäß den NCEP-ATP III-Kriterien. Die Assoziationen mit MetS sowie mit der Gesamt- und Herz-Kreislauf-Sterblichkeit wurden mittels logistischer Regression bzw. Cox-Modellen untersucht.

Ergebnisse
Ein höherer Verzehr lebender Mikroorganismen war mit einem signifikant geringeren Risiko für das metabolische Syndrom verbunden:

  • 12 % geringeres MetS-Risiko bei hoher Zufuhr (OR: 0,88; p = 0,01).
  • Besonders deutlich waren die Zusammenhänge bei niedrigem HDL-Cholesterin, erhöhten Triglyzeriden und Bluthochdruck.

Auch die Langzeitüberlebensdaten von 12.432 MetS-Patienten zeigten positive Effekte:

  • 15 % geringere Gesamtmortalität (HR: 0,85; p = 0,002).
  • 29 % geringere kardiovaskuläre Mortalität (HR: 0,71; p = 0,001).
  • Jeder zusätzliche Verzehr von 100 g fermentierter oder mikrobenreicher Lebensmittel pro Tag war mit einer um 6 % niedrigeren Gesamt- und 8 % niedrigeren Herz-Kreislauf-Mortalität verbunden.

Fazit
Der Verzehr von Lebensmitteln mit einem hohen Gehalt lebender Mikroorganismen – etwa fermentierte Produkte wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut – steht in Zusammenhang mit einem geringeren Risiko für das metabolische Syndrom und eine niedrigere Sterblichkeit bei Betroffenen. Diese Ergebnisse unterstreichen das präventive und therapeutische Potenzial mikrobenreicher Ernährung für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Huang S, Xiao H, Xiao H, Liu L, Cai S. 
Higher dietary live microbe intake is linked to reduced risk of metabolic syndrome and mortality: a cross-sectional and longitudinal study. 
Front Nutr. 2025 Apr; 12: 1592969