Britische Spitzenschwimmer wiesen aufgrund ihres intensiven Hallentrainings, insbesondere in den lichtarmen Wintermonaten, häufig einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel auf. Bisherige Empfehlungen rieten zu einer Vitamin-D3-Zufuhr von 4000 I.E. pro Tag von Oktober bis März. Ob diese Strategie über mehrere Saisons hinweg wirksam ist, wurde bislang nicht umfassend untersucht.

Methodik
Im Rahmen einer drei Jahre umfassenden Untersuchung (2018-2020) gaben 29 Leistungsschwimmer regelmäßig Blutproben ab, um ihren Vitamin-D-Status zu kontrollieren. Abhängig vom Ausgangswert wurde eine standardisierte Supplementierung durchgeführt: Bei starkem Mangel (<30 nmol/L) erfolgte die Einnahme von September bis März, bei moderatem Mangel (30-79 nmol/L) von Oktober bis März; Werte über 75 nmol/L wurden nicht supplementiert.

Ergebnisse
Die mittleren Vitamin-D-Spiegel stiegen über den Studienzeitraum kontinuierlich an (2018: 76,4 nmol/L; 2019: 91,5 nmol/L; 2020: 115,0 nmol/L). Bereits nach der ersten Saison war kein Mangel mehr nachweisbar. Im Jahr 2020 lagen jedoch bei 35 % der Schwimmer Werte oberhalb von 125 nmol/L vor – ein Bereich, dessen gesundheitliche Bedeutung für Sportler derzeit noch diskutiert wird.

Fazit
Die gezielte Supplementierung mit 4000 I.E. Vitamin D3 während der Wintermonate verbesserte die Vitamin-D-Versorgung deutlich und eliminierte Defizite. Eine engmaschigere Kontrolle könnte helfen, überhöhte Werte zu vermeiden und den optimalen Bereich von 75-125 nmol/L einzuhalten.

Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin D (Nationale Verzehrsstudie II 2008)
In der Altersgruppe ab dem 19. LJ. erreichen über die normale Ernährung 0 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung, weshalb den am schlechtesten Versorgten circa 19,2 µg Vitamin D fehlen. (DGE-Empfehlung: 20 µg/Tag)

Newbury JW, Chessor RJ, Evans GM, Allison RJ, Roberts CJ, Gough LA. 
Annual Vitamin D Status of World-Class British Swimmers Following a Standardised Supplementation Protocol for Three Years. 
Nutrients. 2025 Apr; 17(7): 1270