Omega-3-Fettsäuren: Möglicher Schutzfaktor gegen Kurzsichtigkeit bei Kindern| Allgemeines

Kurzsichtigkeit (Myopie) nimmt weltweit zu und entwickelt sich zunehmend zu einem bedeutenden Gesundheitsproblem, insbesondere bei Kindern. Neben genetischen Einflüssen rücken auch Lebensstil- und Ernährungsfaktoren in den Fokus der Forschung. Diese Studie untersuchte, ob bestimmte Nahrungsbestandteile – insbesondere Omega-3-Fettsäuren – mit der Entwicklung von Myopie in Verbindung stehen.

Methoden
In die bevölkerungsbasierte Hong Kong Children Eye Study wurden 1.005 Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren eingeschlossen. Die Ernährungsgewohnheiten wurden mithilfe eines validierten Fragebogens erfasst. Zur Beurteilung der Sehentwicklung erfolgten Messungen der Brechkraft und der Achslänge des Auges. Weitere Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Körpermasseindex, Zeit für Naharbeit, Aufenthaltsdauer im Freien sowie familiäre Vorbelastung wurden berücksichtigt.

Ergebnisse
Kinder mit einer geringen Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren wiesen eine längere Achslänge und damit einhergehend eine stärkere Kurzsichtigkeit auf als jene mit höherer Aufnahme. Umgekehrt zeigte sich, dass eine hohe Aufnahme gesättigter Fettsäuren eher mit einer ungünstigen Entwicklung der Sehschärfe verbunden war. Andere Nahrungsbestandteile hatten keinen nachweisbaren Einfluss auf die gemessenen Werte.

Fazit
Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren einen schützenden Effekt gegenüber der Entwicklung von Myopie bei Kindern haben könnten, während ein hoher Konsum gesättigter Fettsäuren möglicherweise das Risiko erhöht. Diese Erkenntnisse legen nahe, dass die Ernährung eine Rolle bei der Vorbeugung von Kurzsichtigkeit spielen kann.

Zhang XJ, Zhang Y, Zhang YJ, Yu J, Tang FY, Li Y, Yeung S, Kam KW, Agrawal K, Loh NC, Ip P, Wong IC, Zhang W, Young AL, Tham CC, Pang CP, Chen LJ, Yam JC. 
Dietary omega-3 polyunsaturated fatty acids as a protective factor of myopia: the Hong Kong Children Eye Study.
Br J Ophthalmol. 2025 Aug; bjo-2024-326872: doi:10.1136