Migräne ist für viele Betroffene mit wiederkehrenden, belastenden Beschwerden verbunden und kann die Lebensqualität erheblich einschränken. In der aktuellen Studie wurde untersucht, ob eine kombinierte Gabe von Probiotika und Vitamin D die Migränehäufigkeit sowie die migränebedingte Lebensqualität beeinflussen und gleichzeitig Marker für oxidativen Stress verbessern kann.
Methoden
Die Untersuchung wurde als randomisierte, dreifach verblindete und placebokontrollierte Parallelstudie mit insgesamt 72 Migränepatientinnen und -patienten im Alter zwischen 18 und 55 Jahren durchgeführt. Die Teilnehmenden erhielten über einen Zeitraum von zwölf Wochen entweder ein Multispezies-Probiotikum (4,5 × 10¹¹ KBE täglich) kombiniert mit Vitamin D (50.000 IE alle zwei Wochen) oder ein Placebo. Zu Beginn und am Ende der Studie wurden unter anderem der Migräneindex (MI), die migränebezogene Lebensqualität (MSQoL) sowie verschiedene Parameter des oxidativen Stresses erhoben.
Ergebnisse
Die kombinierte Supplementierung führte zu einem deutlich stärkeren Rückgang des Migräneindex im Vergleich zur Placebogruppe. Auch der Vitamin-D-Spiegel stieg in der Verumgruppe signifikant an. Darüber hinaus zeigte sich ein grenzwertig signifikanter Unterschied in den Stickstoffmonoxidwerten (NO), ein möglicher Hinweis auf eine verbesserte Gefäßfunktion. Die Lebensqualität und weitere oxidative Marker wurden in der Studie zwar erfasst, jedoch nicht mit statistisch signifikanten Veränderungen berichtet.
Fazit
Die Ergebnisse legen nahe, dass eine Kombination aus Probiotika und Vitamin D die Migräneintensität senken und bestimmte biochemische Parameter günstig beeinflussen kann. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Perspektiven für ergänzende Behandlungsansätze bei Migräne. Weitere Studien sind jedoch notwendig, um die zugrunde liegenden Wirkmechanismen genauer zu verstehen und das therapeutische Potenzial weiter zu erforschen.
Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin D (Nationale Verzehrsstudie II 2008)
In der Altersgruppe ab dem 19. LJ. erreichen über die normale Ernährung 0 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung, weshalb den am schlechtesten Versorgten circa 19,2 µg Vitamin D fehlen. (DGE-Empfehlung: 20 µg/Tag)
Tirani SA, Saneei P, Khorvash F, Askari G.
Effects of probiotic and vitamin D co-supplementation on migraine index, quality of life, and oxidative stress in adults with migraine headache: a randomized triple-blinded clinical trial.
Eur J Nutr. 2025 Mai; 64(4): 179