Curcumin, der aktive Bestandteil der Kurkuma-Wurzel, wird seit Längerem hinsichtlich seiner Wirkung auf die geistige Leistungsfähigkeit untersucht. Da frühere randomisierte Studien zu uneinheitlichen Ergebnissen kamen, wurde in einer aktuellen Meta-Analyse geprüft, unter welchen Bedingungen Curcumin tatsächlich einen kognitiven Nutzen entfalten kann.
Methoden
Für die Auswertung wurden neun randomisierte, kontrollierte Studien mit insgesamt 501 Teilnehmern berücksichtigt. Dabei flossen insgesamt zwölf unabhängige Vergleichsdaten in die Analyse ein. Die Studien umfassten unterschiedliche Dosierungen, Behandlungsdauern sowie Teilnehmer aus verschiedenen Regionen und Altersgruppen.
Zentrale Ergebnisse
Insgesamt zeigte sich, dass die Einnahme von Curcumin im Vergleich zu einem Placebo die globale kognitive Funktion signifikant verbessern konnte. Die durchschnittliche Effektstärke war moderat bis ausgeprägt. Besonders wirksam war Curcumin bei einer täglichen Dosierung von 0,8 Gramm und einer Einnahmedauer von mindestens 24 Wochen. Der Nutzen war vor allem bei älteren Personen ab 60 Jahren sowie bei Teilnehmern aus asiatischen Ländern nachweisbar. In anderen Untergruppen blieb der Effekt hingegen aus. Die Ergebnisse blieben auch in Sensitivitätsanalysen stabil, und es zeigte sich kein Hinweis auf Publikationsverzerrungen.
Fazit
Curcumin kann die kognitive Leistungsfähigkeit verbessern – allerdings abhängig von Dosierung, Anwendungsdauer und Zielgruppe. Besonders ältere Menschen und asiatische Probanden profitierten von der Nahrungsergänzung, wenn sie über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten eingenommen wurde. Diese Erkenntnisse legen nahe, dass Curcumin als gezielte Intervention zur Unterstützung der geistigen Gesundheit sinnvoll sein kann – vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen.
Wang W, Zhao R, Liu B, Li K.
The effect of curcumin supplementation on cognitive function: an updated systematic review and meta-analysis.
Front Nutr. 2025 April; 12: 1549509