Es ist bekannt, dass Betroffene einer Krebserkrankung häufiger mit Vitamin D unterversorgt sind. So konnte beispielsweise eine aktuelle Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums aufzeigen, dass fast 60 % der Patienten einer Darmkrebserkrankung einen Vitamin-D3-Mangel hatten. Im Vergleich dazu kommt dieser Mangel in der durchschnittlichen Bevölkerung nur bei etwa 15 % vor. Im gleichen Zuge konnten die Wissenschaftler feststellen, dass eben diese Unterversorgung den Krankheitsverlauf und das Risiko, daran zu sterben, nachteilig beeinflusst.
Gibt es vor diesem Hintergrund also Anlass zur Annahme, dass Vitamin D einen Schutz vor Krebs unterstützt oder zu einem positiven Verlauf einer Krebserkrankung beiträgt? Dieser Frage gingen die Wissenschaftler nach und analysierten 14 Studien zu diesem Thema, die mit fast 105.000 Studienteilnehmern bereits durchgeführt wurden.
Bei der Auswertung zeigte sich, dass eine ausreichende Vitamin-D3-Versorgung zwar nicht vor einer Krebserkrankung schützt, jedoch das Risiko für einen entsprechend frühzeitigen Tod von Krebspatienten um 12 % herabsetzen könne. Wichtig dabei sei es jedoch, dass das Vitamin D3 täglich in einer Menge von 400 bis 4.000 IU (Internationalen Einheiten) zugeführt würde und nicht in Form von sehr hohen Dosen höchstens einmal pro Monat.
Einen besonderen gesundheitlichen Profit von einer täglichen Vitamin-D-Gabe hätten Krebspatienten im Alter von mindestens 70 Jahren. Idealerweise hatten sie auch bereits vor ihrer Krebserkrankung mit der Ergänzung des Vitamins begonnen. Zurückzuführen sei dieser positive Effekt möglicherweise auf ein bestimmtes Hormon, welches auf Vitamin-D3 angewiesen ist und den Wachstum des Tumors verlangsamen kann. Für weiterführende Angaben und Empfehlungen seien jedoch weitere Untersuchungen notwendig, so die Studienverantwortlichen.
Kuznia, S. et al.
Efficacy of vitamin D3 supplementation on cancer mortality: Systematic review and individual patient data meta-analysis of randomised controlled trials.
Ageing Research Reviews,
6/2023