Resistente Stärke erleichtert Gewichtsabnahme durch Umgestaltung der Darmmikrobiota | Allgemeines

Neue wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass die Modulierung der Darmmikrobiota durch Ballaststoffe in der Nahrung eine Lösung für metabolische Störungen darstellen könnte.

Mit einer randomisierten, placebokontrollierten Crossover-Studie an 37 übergewichtigen oder adipösen Probanden (Durchschnittsalter 33,43 ± 7,71 Jahre) wurde untersucht, ob resistente Stärke als Nahrungsergänzung die mit Übergewicht verbundenen körperlichen Zeichen beeinflusst. Die Probanden hatten einen Body-Mass-Index (BMI) ≥ 24 kg m2 und/oder einen erhöhten Taillenumfang (≥ 85 cm bei Männern und ≥ 80 cm bei Frauen). Die 20-wöchige Studiendauer umfasste zwei Interventionsperioden von acht Wochen, jeweils eine mit resistenter Stärke (RS) und eine mit Kontrollstärke (CS) sowie eine vierwöchige Auswaschphase zwischen den Interventionen.

Die Intervention mit RS führte zu einer durchschnittlichen Gewichtsreduktion von -2,8 kg und zur Verbesserung der Insulinresistenz, während nach der CS-Intervention keine signifikante Veränderung beobachtet werden konnte. Darüber hinaus reduzierten sich die Fettmasse und der Taillenumfang nach der RS-Intervention im Vergleich zur CS-Intervention signifikant. Sowohl viszerale Fettareale als auch subkutane Fettareale waren nach der RS-Intervention niedriger als nach CS. Die positiven Auswirkungen von RS waren außerdem mit Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmmikrobiota verbunden. Nach der RS-Intervention stiegen R. bromii und B. adolescentis deutlich an. Die erhöhte Häufigkeit von B. adolescentis korrelierte stark mit einem verringerten BMI und einer verringerten Fettmasse, was auf die Rolle von B. adolescentis bei der Gewichtsabnahme hindeutet. Probanden, die bereits vor Studienbeginn B. adolescentis im Darmmikrobiom aufwiesen, zeigten nach der RS-Behandlung eine stärkere Abnahme der Fettmasse.

Um das Potenzial der RS-bezogenen Darmmikrobiota zu untersuchen, Verbesserungen der abdominalen Fettleibigkeit und des Glukosestoffwechsels im Wirt auszulösen, wurden fäkale mikrobielle Transplantationen (FMT) in Mäusen durchgeführt, wobei Proben von menschlichen Spendern nach RS- oder CS-Interventionen verwendet wurden. Zwei Wochen nach der FMT waren das Körpergewicht und die Fettmasse der Mäuse, die die RS-Mikrobiota erhielten, signifikant niedriger als die der Mäuse, die die CS-Mikrobiota erhalten hatten. Außerdem war der prozentuale Anteil der Depotmasse an weißem Fettgewebe, perirenalem weißem Fettgewebe und mesenterialem weißem Fettgewebe bei Mäusen, die mit der RS-Mikrobiota besiedelt waren, signifikant niedriger als bei CS-behandelten Mäusen. Die RS-induzierten Veränderungen in der Darmmikrobiota beeinflussten das Gallensäureprofil, reduzierten Entzündungen durch die Wiederherstellung der Darmbarriere und hemmten die Fettaufnahme.

Die Studienergebnisse zeigen, dass RS als Nahrungsergänzung helfen kann, eine Gewichtsabnahme bei Menschen mit Übergewicht zu erreichen. Es konnte gezeigt werden, dass die Darmmikrobiota die Wirksamkeit von RS bei der Gewichtsabnahme beeinflusst. Die Monokolonisierung von Mäusen mit B. adolescentis verhinderte unter anderem eine ernährungsbedingte Fettleibigkeit und verbesserte weitere Stoffwechselparameter. Die Haupteinschränkung der Studie war die relativ kleine Stichprobengröße und die strengen Einschlusskriterien für die Probanden, die die Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse einschränken.

Li H, Zhang L, Li J et al.
Resistant starch intake facilitates weight loss in humans by reshaping the gut microbiota
Nat Metab. 2024 Februar