Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen des Mannes. Die Auswertung einer epidemiologischen Studie zeigt nun, dass ein Zusammenhang zwischen Vitamin D und der Aggressivität des Prostatakarzinoms besteht. Die Querschnittstudie wertete die Daten von 190 Männern aus, die an einer großen epidemiologischen Studie teilgenommen hatten und sich einer Prostatektomie unterwerfen mussten. Die Wissenschaftler untersuchten einen Zusammenhang der Vitamin D-Spiegel mit der pathologischen Entwicklung des Karzinoms zum Zeitpunkt der Prostatektomie.
Ergebnisse
45,8 % der Männer die sich einer Prostatektomie unterwerfen mussten wiesen eine ungünstige Pathologie des Karzinoms auf (Gleason-Score von 4 oder 5 oder über die Prostata hinaus gewachsener Tumor). Männer mit einer ungünstigen Pathologie hatten im Vergleich zu den übrigen einen signifikant geringeren Vitamin D-Spiegel (P = 0,007). Männer mit einem Vitamin D-Spiegel unter 30 ng/ml hatten zum Zeitpunkt der Prostatektomie ein 2,6-fach höheres Risiko (Odd Ratio: 2,6; 95 % Konfidenzintervall (95 % KI): 1,25 - 5,59; P = 0,01) für ein aggressiveres Karzinom als solche mit einer besseren Versorgung.
Zusammenfassung
Ein unzureichender Vitamin D-Status kann das Risiko für einen aggressiven Verlauf des Prostatakarzinoms erhöhen.
Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin D (Nationale Verzehrstudie II 2008)
In der Altersgruppe ab dem 19. LJ. erreichen über die normale Ernährung 0 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung; den am schlechtesten Versorgten fehlen circa 19,2 µg Vitamin D. (DGE-Empfehlung: 20 µg/Tag)
Nyame YA, Murphy AB, Bowen DK, Jordan G, Batai K, Dixon M, Hollowell CM, Kielb S, Meeks JJ, Gann PH, Macias V, Kajdacsy-Balla A, Catalona WJ, Kittles R.
Associations Between Serum Vitamin D and Adverse Pathology in Men Undergoing Radical Prostatectomy.
J. Clin. Oncol. 2016 April; 34(12): 1345-9