Bevölkerungsstudie: Folsäure senkt angeborene Herzfehler bei Babys | Allgemeines

Die Anreicherung der Nahrung mit Folsäure kann nach einer Datenauswertung aus Kanada das Risiko für Herzanomalien beim Nachwuchs signifikant senken. In Kanada werden seit 1998, auf Vorschrift des Staates, mehrere Lebensmittel mit Folsäure angereichert. Die Wissenschaftler werteten die Daten aller Geburten zwischen 1990 und 2011 mit einer Schwangerschaftsdauer von mindestens 20 Wochen aus. Insgesamt waren dies circa 5,9 Millionen Babys. Sie untersuchten die Häufigkeit von kongenitalen Herzfehlern vor und nach der staatlich vorgeschrieben Folsäureanreicherung von Lebensmitteln auf einen möglichen Zusammenhang.

Ergebnisse
Eine Anreicherung der Nahrung senkte das Risiko für bestimmte Herzanomaliesubtypen wie konotrunkalen Herzfehlern, Vorhofseptumdefekten, Ventrikelseptumdefekten und Aortenisthmusstenosen zwischen 15 - 27 %.

Zusammenfassung
Folsäure hat nach den Erkenntnissen einer kanadischen Bevölkerungsstudie präventives Potential zur Senkung des Risikos kongenitaler Herzfehler.


Hinweis zum Versorgungszustand von Folsäure (Nationale Verzehrstudie II 2008)
In der Altersgruppe vom 19. - 80. LJ. erreichen weniger als 50 % der Männer und Frauen die Zufuhrempfehlung. Den am schlechtesten versorgten Männern und Frauen fehlen circa 150 - 180 µg Folsäure.
(DGE-Empfehlung 300 µg/Tag)

Liu S, Joseph KS, Luo W, León JA, Lisonkova S, Van den Hof M, Evans J, Lim K, Little J, Sauve R, Kramer MS; Canadian Perinatal Surveillance System (Public Health Agency of Canada).
Effect of Folic Acid Food Fortification in Canada on Congenital Heart Disease Subtypes.
Circulation. 2016 August; 134(9): 647-55